Mike Berners-Lee, Wie schlimm sind Bananen?

Buchbesprechung

Der Buchtitel triggert sofort und der Untertitel hält (fast), was er verspricht: Man kann nachlesen, welchen CO2-Wert man mit dem eigenen Konsum und dem eigenen Verhalten verursacht, von Apfel bis Zoom-Meeting.

Die Anfänge der Recherche liegen mittlerweile 15 Jahre zurück, die Dringlichkeit des Themas hat sich zwischen der ersten Publikation und der nun völlig aktualisierten Ausgabe verschärft. Wie bereits bei der LOESUNG-Rezension zu Riane Eisler, Die verkannten Grundlagen der Ökonomie geht es auch hier um Antworten, die sich aus mehr als den üblichen Informationen zusammensetzen.

Anbau, Verpackung, Transport

Die Titel gebende Banane beispielsweise hat einen erstaunlich geringen Fußabdruck, trotz langer Transportwege, wenn man nur den Energiebedarf für den Anbau (natürliches Sonnenlicht), für den Transport (Schiffsfracht) und die Verpackung (natürliche Schale und Pappkisten) betrachtet. Auch die Energiebilanz beim Verzehr kann sich sehen lassen: reich an Nährstoffen und etwa 300 verschiedene Sorten gibt es auch.

Monokultur, Plastik, Verschwendung

Allerdings bevorzugen wir als Konsumentinnen und Konsumenten vor allem eine Sorte, was zu monokulturellem Anbau, ausgelaugten Böden und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln führt, im schlimmsten Fall auf vorher gerodeten Flächen. Manche Supermärkte bieten Bananen weiterhin in Plastikverpackung an und am schlimmsten für die Bilanz sind die Bananen, die zuhause entsorgt werden, weil die Schale dunkel und die Frucht weich geworden ist.

Von allem ...

Ob Lebens- und Verkehrsmittel, Desktop-Computer und Cloud, Krieg und Flächenbrand, Photovoltaik und Windrad: Hier kann man es differenziert nachlesen. Negative Emissionen von Baumpflanzung bis CO2-Rückgewinnung leiten über zum Schlussteil des Buches, der Mut macht, auch als Einzelperson aktiv zu werden. Berners-Lee fordert uns auf, uns weiter zu informieren, legt seine eigenen Quellen offen und hält auch nicht unter Verschluss, wenn Datenlagen nicht eindeutig sind. Mein Fazit: Das Nachschlagewerk gehört in jeden Haushalt – und das ganz besonders, wenn Kinder dort wohnen, die hoffentlich Druck auf uns Erwachsene machen, weniger CO2 zu verbrauchen.

Ihre Gudula Buzmann

 

Mike Berners-Lee, Wie schlimm sind Bananen?
Der CO2-Abdruck von allem
Gebunden
Verlag Midas
ISBN: 978-3-03876-535-6

Buchcover Wie schlimm sind Bananen?

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